Wir sind wütend!

Am Freitag, den 09.10.2020, steht der geplante Räumungstermin für das anarcha-queer-feministische Hausprojekt Liebig34 an. Wie viele von euch wissen, läuft dieser Prozess schon sehr lange und bedeutet für alle an diesem Hausprojekt beteiligten Menschen einen zermürbenden Kampf, der vermutlich an diesem Wochenende seinen Höhepunkt finden wird. Die Liebig34 hat in den letzten Jahren allerdings nicht nur für das eigene Projekt gekämpft, sondern sich mit vielen Aktionsformen, Kampagnen und Widerständen für andere eingesetzt. Die Rot-Rot-Grüne Regierung in Berlin treibt eine Politik voran, die das Ende des sozialen Wohnungsbaus und den Umbau ganzer Straßenzüge durch Verkäufe an Immobiliengiganten vorsieht und inzwischen als „der Ausverkauf der Stadt“ bekannt geworden ist. Neben unzähligen Mieter*innen und kleinen Läden sind linksradikale Treffpunkte, Zentren, Kneipen, Hausprojekte und Wagenplätze bedroht oder schon geräumt. Nicht zuletzt die Räumung des Syndikats zeigt, wie rücksichtslos hier Menschen Orte genommen werden, an denen sie bisher ihre Freund*innen treffen, sich organisieren, vernetzen, politisieren und empowern konnten. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Gesamtscheisze sowieso schon kaum zu ertragen ist, macht das richtig wütend!

Mit der anstehenden Räumung der Liebig34, wie auch mit der geplanten Räumung des queeren Wagenplatzes Mollies, sollen jetzt wichtige Räume für anarcha-queer-feministische Politk dem Sanierungswahn von Stadt und Investoren weichen.

Zeigt eure Solidarität, werdet Laut, informiert andere oder fahrt nach Berlin und stellt euch gegen eine repressive Politk, die nur den Immobilienspekulationen den Weg frei prügelt, um auch den letzten Zipfel in Berlin gentrifizieren zu können.

Für alle, die am Wochenende in Göttingen bleiben, kommt vorbei und lasst Trinkgeld da, wir spenden die nächsten Tage an die Liebig34. 

Linke Freiräume verteidigen

Wohnraum ist keine Ware

– Twitter: https://twitter.com/liebig34bleibt